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Die Geschichte des Landkreises
Mit der 1971 beschlossenen Kreisgebietsreform,
die die Zahl der Landkreise von 143 auf 71 etwa
halbieren sollte, bildete der Freistaat Bayern
zum 1. Juli 1972 aus den vier Altkreisen Gemün-
den, Lohr, Karlstadt und Marktheidenfeld – unter
größeren Gebietsabtrennungen im Westen und
Osten – den neuen Landkreis Mittelmain, der
schon bald in Main-Spessart umbenannt wurde. Er
misst 1300 km
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und ist damit der flächengrößte in
Unterfranken. Anfang April 1973 wurde als Kreissitz
Karlstadt bestimmt. Sitz des Amtsgerichts für den
Landkreis Main-Spessart wurde Gemünden, das
Finanzamt Lohr unterhält Außenstellen in Karl-
stadt und Marktheidenfeld. Im Zuge der Gemein-
degebietsreform, die zwischen 1972 und 1978
stattfand, verloren zahlreiche kleinere und mittlere
Gemeinden ihre Selbstständigkeit. So wurden z. B.
elf Gemeinden in die Stadt Arnstein eingegliedert.
Die Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld,
der neun rechtlich selbstständige Gemeinden
angehören, ist eine der größten Verwaltungsge-
meinschaften in Bayern und Beweis für die Funk-
tionstüchtigkeit dieser mit der Gemeindegebiets-
reform geschaffenen Einrichtung. Der Landkreis
Main-Spessart umfasst vierzig Gemeinden. Landrat
war seit der Gründung 1972 Erwin Ammann, ihm
folgte 1984 Armin Grein. Seit Mai 2008 ist Thomas
Schiebel Landrat des Landkreises Main-Spessart.
gegeben. Die ehemalige Urspringer Synagoge ist
heute die zentrale Gedenkstätte des Landkreises
Main-Spessart. Der jüdische Friedhof in Lauden-
bach ist der zweitgrößte in Unterfranken. Von etwa
1600 bis 1941 haben in Laudenbach Bestattungen
stattgefunden. 1938 wurde der Kreis Unterfranken
und Aschaffenburg in Regierungsbezirk Main-
franken umbenannt (seit 1946: Regierungsbezirk
Unterfranken) und die Bezirksämter erhielten die
Bezeichnung Landkreise.
Der Zweite Weltkrieg zog vor allem Gemünden,
Karlstadt, Laudenbach, Zellingen und Retzbach in
Mitleidenschaft. Der Eisenbahnknoten Gemünden
war vermutlich die im Krieg am stärksten zerstörte
Kleinstadt Bayerns, die Bausubstanz von Alt-Ge-
münden ging im Flammenmeer unter, Dutzende
Menschen verloren ihr Leben. Viele Ausgebombte,
Evakuierte, Flüchtlinge und Heimatvertriebene
fanden im heutigen Landkreis eine neue Heimat.
So stieg etwa die Einwohnerzahl Marktheidenfelds
von 1939 bis 1946 um knapp sechzig Prozent.
Gemeinsam schafften alte und neue Bürger das
viel zitierte Wirtschaftswunder. Die durch die
fränkische Realteilung bewirkte Zersplitterung
landwirtschaftlicher Anwesen mit manchmal
sprichwörtlich handtuchbreiten Äckern wurde
durch die Flurbereinigung zwar beseitigt; die Land-
wirtschaft verlor aber trotzdem mehr und mehr an
Bedeutung. Heute ist der Landkreis Main-Spessart
zwar oft noch recht ländlich geprägt, aber auch der
industriestärkste Landkreis in Unterfranken.
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