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von Hutten, die seit 1350 mit Arnstein verbunden
ist. Auf Moritz von Hutten, Bischof von Eichstätt,
geht das 1558 gestiftete „Huttenspital“ zurück,
das 1713 bis 1730 nach Plänen von Joseph Greising
umgebaut wurde. Unter der Burg liegt am Abhang
die Pfarrkirche St. Nikolaus, deren Chor aus dem
15. Jahrhundert stammt. Vor 1617 ist das Langhaus
entstanden, das 1722 verlängert wurde. Direkt
unterhalb der Kirche steht das 1520 erbaute, in
späteren Jahrhunderten veränderte Rathaus. In
der parallel zur Hauptstraße verlaufenden Gasse
liegt die Synagoge von Arnstein. Kunstgeschicht-
licher Höhepunkt des reizvollen Städtchens ist
die außerhalb der ehemaligen Mauern gelegene
Wallfahrtskirche Maria Sondheim, die ursprüngli-
che Pfarrkirche der Stadt. 1440 wurde der Neubau
errichtet, der vor allem der Familie von Hutten als
Grablege diente. Die Grabplatten, heute an den
Wänden der Kapelle aufgestellt, zeigen den Stil-
wandel im 15. und 16. Jahrhundert und gewähren
Einblicke in die Kulturgeschichte. Besonders inter-
essant ist das Epitaph des Philipp von Hutten, der
sich im Auftrag der Augsburger Kaufmannsfamilie
Welser in Südamerika aufhielt und 1546 bei einem
Indianerüberfall ums Leben kam. An der Decke
ist die Seeschlacht von Lepanto (1571) dargestellt,
von Johann Philipp Rudolph 1770 im Auftrag der
Arnsteiner Rosenkranzbruderschaft gemalt.
Zu den Ortsteilen von Arnstein gehört auch das
historisch interessante Büchold, in dem örtliche
Adlige, die Johanniter, die Grafen von Rieneck, die
Thüngen, die Echter, die Dalberg und schließlich
das Hochstift Würzburg sich in der Herrschaft
ablösten. Die Burgruine, die Überreste von Burg
und Schloss, wurde saniert und vermittelt einen
Eindruck von der Bedeutung des Ortes. Über-
haupt hat sich Büchold mit Initiative seiner Bürger
herausgeputzt.
Wie Arnstein liegt auch Gemünden am Kreuzungs-
punkt wichtiger Verkehrswege an der Einmündung
von Saale und Sinn in den Main. Als Ruine prägt
die Scherenburg die Ansicht der Stadt, die sie einst
mit den von ihr ausgehenden Schenkelmauern
umschloss. Die Stadt entstand in der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts als planmäßige Gründung der
Grafen von Rieneck. Seit dem Ende des 15. Jahr-
hunderts befand sie sich im alleinigen Besitz
des Würzburger Hochstifts, dem sie als Amtssitz
diente.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde
Gemünden zum Eisenbahnknotenpunkt ausge-
baut. Diese strategische Bedeutung erklärt die
Zerstörungen im 2. Weltkrieg. Wiederhergestellt
wurde die vom Ende des 15. Jahrhunderts stam-
mende Pfarrkirche; anstelle des Rathauses aus der
Echterzeit, das mitten auf dem Marktplatz stand,
wurde ein Neubau am Rande des Platzes errichtet.
Von der Kleingemündener Seite auf der anderen
Seite von Sinn und Saale grüßt das 1711 erbaute
Huttenschloss.
Nur wenige Kilometer die Saale aufwärts liegt
Schönau. Dort entstand gegen Ende des 12. Jahr-
hunderts ein Zisterzienserinnenkloster, welches
1553 aufgehoben wurde. Als Schenkung kam das
Kloster zum Ende des 17. Jahrhunderts an die Fran-
ziskaner. Die Nonnenkirche des 13. Jahrhunderts
wurde 1699 umgebaut und umgestaltet. Über den
Einmalberg mit seiner 1957 eingeweihten Kriegs-
gräberstätte, in der rund 1200 Tote des 1. und vor
allem des 2. Weltkriegs aus dem Nahbereich ihre
letzte Ruhe gefunden haben, und vorbei an der
ehemaligen Zollstation am Beginn der Birkenhai-
ner Straße, die als Fernweg seit vorgeschichtlicher
Zeit quer durch den Spessart bis in die Gegend der
heutigen Stadt Hanau führt, gelangt der Besu-
cher ins Sinntal und nach Rieneck. Die gewaltige
Burganlage, deren Anfänge ins 12. Jahrhundert
verweisen, überragt die Kleinstadt. Im östlichen
Bergfried, dem Dicken Turm, befindet sich im drit-
ten Geschoss eine spätromanische Kapelle, die mit
ihrer Kleeblattform auf dem europäischen Festland
einzigartig ist. Vom Burghof aus zugänglich ist die
Burgkapelle des 13. Jahrhunderts. Die Verteidigung
nach Westen sicherte der romanische, achteckige
Burgfried. Vor allem in den nach 1860 errichteten
neugotischen Wohngebäuden hat sich die Christli-
che Pfadfinderschaft seit 1959 eingerichtet, welche
die Burg als internationales Schulungs- und Begeg-
nungszentrum nutzt. Den Mittelpunkt der Klein-
stadt bilden das 1522 errichtete Rathaus mit Erker,
Wandbrunnen und Pranger, und die 1809 bis 1812
erbaute klassizistische Pfarrkirche. Weiter sinn-
aufwärts empfängt uns Burgsinn, das neben einer
Wasserburg – die heutige Anlage wurde von den
Grafen von Rieneck im 12. Jahrhundert begründet –
noch zwei von den Thüngen erbaute Schlösser aus
der Renaissance besitzt, das Fronhofer Schlöss-
chen (1607) und das Neue Schloss (1620). Von
Burgsinn aus führt der Weg über Mittelsinn und
Obersinn zur Kreisgrenze oder über Fellen – von
wo ein Abstecher in den ehemaligen Würzburger
Amtsort Aura mit seiner schwierigen Herrschafts-
geschichte einlädt – nach Rengersbrunn. Hinter
dem „Marienbrunn“, mit einem Madonnenrelief
und dem Wappen des Fürstbischofs Johann
Philipp I. von Schönborn von 1647, erhebt sich die
Wallfahrtskirche, 1777 nach Plänen von Johann
Philipp Geigel erbaut und von der Werkstatt Peter
Wagners frühklassizistisch ausgestattet. An der
„Bayerischen Schanz“, auf dem Bergkamm zwi-
schen dem Rengersbrunn- und dem Sindersbachtal
Eine Reise durch Kunst und Kultur