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Die Geschichte des Landkreises
Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit
war der Spessart das bedeutendste Glashütten
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gebiet Deutschlands gewesen. Auf Anordnung
der kurfürstlichen Regierung in Mainz mussten
jedoch Anfang des 18. Jahrhunderts die priva-
ten Glashütten schließen, da sie der berühmten
(staatlichen) Spiegelmanufaktur in Lohr, die bis
1791 bestand, das zur Produktion benötigte Holz
entzogen. Die Erinnerung an die einstigen Glas-
und Spiegelmanufakturen sowie an die zahlreichen
Hammer- und Mühlenwerke entlang der Gewässer
im Spessart halten heute das kreiseigene Spessart-
museum in Lohr und die einzige noch intakte
Hammerschmiede, der 1779 gegründete Eisenham-
mer der Familie Kurtz im Haslochtal, wach.
Von 1796 an durchzogen französische Revolu-
tionsheere die Region. Die Säkularisation von
1803 traf die geistlichen Territorien und Kloster-
besitzungen hart: Zur Entschädigung für links-
rheinische Verluste wurden sie weltlichen Fürsten
zugesprochen. Die Besitzungen des Hochstifts
Würzburg kamen an das Herzogtum Bayern. Das
Großherzogtum Franken unter Franz von Toskana
1806 bis 1814 blieb nur Episode. 1814 wurde das
ehemalige Hochstift Würzburg endgültig dem
neuen Königreich Bayern einverleibt. Das Erzstift
Mainz überlebte zunächst als Fürstentum Aschaf-
fenburg (bis 1810) und als Großherzogtum Frank-
furt (bis 1814). Ihm wurden 1803 das würzburgische
Amt Aura und 1806 die Territorien Nostiz-Rieneck
und Thüngen zugeschlagen. Ebenfalls 1806 fiel
der rechts vom Main liegende Teil des Kleinstaats
der Löwenstein-Wertheimer an das Fürstentum
Aschaffenburg, der links vom Main liegende Teil
an das Großherzogtum Baden. 1814 wurden auch
Aschaffenburg und der ehemals mainzische Teil
Alte Weinpresse
So war es früher