10/13
  • Pages
01 Cover
02 Inhalt
03 Vorwort
04 Interview Armin Grein
05 Interview Sabine Sitter
06 Unterwegs mit dem Rad
07 Kinderseite
08 Landkreisfest
09 Veterinäramt
10 Asyl und Integration
11 Was macht eigentlich...
12 Klinikum Main-Spessart
13 Ferienprogramm

>> ASYL UND INTEGRATION

Asylsituation: Je mehr helfen, desto besser

Wie Bürgerinnen und Bürger im Landkreis unterstützen können.

„Die Situation ist angespannt“: Thomas Reuter, Laura Senger und Olga Hart (v. l. n. r.) koordinieren die Asylaufgaben im Landkreis.

„Die Situation ist angespannt“: Thomas Reuter, Laura Senger und Olga Hart (v. l. n. r.) koordinieren die Asylaufgaben im Landkreis.

>> ASYL UND INTEGRATION

Asylsituation: Je mehr helfen, desto besser

Wie Bürgerinnen und Bürger im Landkreis unterstützen können.

Sie heißen Anas, Hadiya oder Elizaveta, sie kommen aus Syrien, Somalia oder aus dem Kriegsgebiet der Ukraine. Jeder Name steht für ein Schicksal, einen Menschen. Mehr als zweitausend Geflüchtete leben derzeit im Landkreis. „Die Situation ist angespannt, etwa zehn bis zwanzig Personen kommen jede Woche zu uns“, bestätigt Thomas Reuter vom Fachbereich Asyl die Lage. Sie benötigen das, was jeder von uns benötigt. Ein Dach über dem Kopf und Betreuung bei allem, was das tägliche Leben einem abfordert. Das Landratsamt koordiniert dafür 45 Unterkünfte unterschiedlicher Größen, die mit Möbeln bis hin zum Bettzeug ausgestattet werden. Die Kosten dafür trägt der Freistaat, das Personal stellen der Landkreis und die Gemeinden. Reuter beschäftigt die große Frage: Welche Person können wir in welcher Unterkunft am besten unterbringen?

Ohne die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger würde es nicht gehen, sind sich die beiden Integrationslotsinnen Olga Hart und Laura Senger sicher. „Es gibt bereits viele Engagierte, denen wir großen Respekt zollen“, freut sich Hart. Die ehrenamtlichen Helferinnen klären mit den Geflüchteten grundlegende Fragen, „wie zum Beispiel eine Meldung beim Einwohnermeldeamt funktioniert“, gibt Senger einen Einblick. Behördengänge, Fahrdienste, Übersetzungen, Sprachförderung, Prüfungsvorbereitung, Alltagsbegleitung, Kinderbetreuung, wenn Eltern beim Sprachkurs sind, Projektarbeit bis hin zur klassischen Integration, also auch mal Baschar oder Deeka zum Sport im örtlichen Verein mitzunehmen – das macht es aus. „Wir machen da keinen Unterschied im Grad der Hilfsleistung“, sagt Hart. Eine große Unterstützung erfuhren die Geflüchteten in den letzten Jahren vor allem bei Sachspenden. „Gerade nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs gab es viel Solidarität. Zum Beispiel hatte jemand in einem Dorf im Landkreis eine Wohnung zur Verfügung gestellt, und das halbe Dorf rüstete in kürzester Zeit die Wohnung aus. Das war echt cool“, erinnert sich Reuter. Um keine Vorbehalte aufzubauen, sei das Miteinander wohl das Wichtigste. Dazu gehört auch, offen für fremde Kulturen und Bräuche zu sein. Und jeder weiß, besonders die Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Deshalb sind bei den Geflüchteten Sprachkurse sehr gefragt, für die weiterhin landkreisweit Räumlichkeiten und Lehrkräfte gesucht werden. Doch auch im Alltag kann der Einzelne mit einem freundlichen Wort, einer kurzen Erklärung oder niederschwelliger Hilfestellung dazu beitragen, die Sprachbarriere Stück für Stück abzubauen. „Wir müssen Begegnungsmöglichkeiten schaffen“, sagt Senger. Nur durch soziale Interaktion würden sich Vorurteile abschaffen lassen. „Je mehr helfende Hände, desto besser.“ Denn Zuwanderung gäbe es in Deutschland seit jeher und mache vor Landkreisgrenzen nicht halt. Dafür geben Geflüchtete laut Senger auch oftmals etwas zurück: „Wir beobachten gerade, dass sich Geflüchtete von früher melden, die helfen wollen. Allerdings nicht nur anderen Geflüchteten, sondern im ganz normalen klassischen Ehrenamt.“

Foto: Daniel Peter

Thomas Reuter

Olga Hart

Laura Senger


Sie wollen die ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten selbst unterstützen?

Dann melden Sie sich telefonisch unter 09353 / 793 - 1147 oder per Mail integration@lramsp.de