

Gräfendorf
Die Gemeinde Gräfendorf umfasst
seit Abschluss der Gemeindege-
bietsreform am 1. Mai 1978 die bis
dahin selbstständigen Gemeinden
Gräfendorf, Michelau, Schonder-
feld, Weickersgruben und Wolfs-
münster. Der Ortsteil Grafendorf ist
staatlich anerkannter Erholungsort im
Naturpark Spessart. Die Gemeinde liegt am Unterlauf
der Fränkischen Saale und hat heute 1.389 Einwohner.
Die „Urgemeinde“ in diesem Bereich ist der heutige
Ortsteil Wolfsmünster, der im Jahre 802 gegründet
wurde.
Das Gemeindewappen führt in seinem oberen Teil das
Wappen des Julius-Spitals, der untere Teil zeigt ein
Mühlrad. Dieses weist auf das große Mühlengewerbe
hin, dass das untere Saaletal jahrhundertelang prägte.
Die Rossmühle, heute eine bekannte Gaststätte mit
Campingplatz, ist hier besonders zu benennen sowie
im Seemühlental das Baumhaushotel und der Was-
serfall „Trettstein“. Das Fischgut Seewiese, zwischen
Gräfendorf und Schonderfeld gelegen, birgt die älteste
Forellenzuchtanlage in Deutschland. Das längste
Denkmal „Strecke 46“ endet in der Gemeinde und
beinhaltet den Kletterpfeiler (Autobahnbrückenteil) bei
Schonderfeld.
Gräfendorf hat alle Aufgaben im Bereich der Daseins-
vorsorge für die Bevölkerung erfüllt. So wurde mit
hohem Aufwand eine Zentralkläranlage errichtet, an
die alle fünf Ortsteile angeschlossen sind. In der jüngs-
ten Vergangenheit wurde eine umfassende Sanierung
der Wasserversorgungseinrichtung durchgeführt. Es
wurde ein Dorfladen mit Vollsortiment und Metzgerei
eingerichtet und die Betreuung der Kinder ab dem
ersten Lebensjahr bis zum Abschluss der Grundschule
sichergestellt.
Eine Besonderheit ist die Waldgenossenschaft im
Ortsteil Schonderfeld. Vor der Eingemeindung wurden
die Holzrechte am Gemeindewald abgelöst, die Recht-
ler erhielten eine Waldabteilung zur selbstständigen
Bewirtschaftung übereignet.
Zahlreiche Ortsvereine in allen Ortsteilen gewährleis-
ten ein reichhaltiges kulturelles und gesellschaftliches
Leben.
Gössenheim
Die Gemeinde Gössenheim (160 –
305 m über NN) und der Ortsteil
Sachsenheim mit einer Gemar-
kungsfläche von 1.151 ha liegen
im östlichen Teil des Landkreises
Main-Spessart auf der „Wern-Lau-
er-Platte“. Das Gemeindegebiet
wird von der Wern von Südosten nach
Nordwesten durchflossen. Die höchste Erhebung mit
der Ruine Homburg, das stark ausgeprägte Relief
des Gemeindegebietes, stammt einerseits von der
deutlich sichtbaren Schichtstufe entlang des nordsüd-
lich verlaufenden Kuhbaches und andererseits vom
kastenförmig eingetieften Tal der Wern. Die Steilhänge
von Wern und Kuhbach sind mit Wald bestockt, auf
den sanfter geneigten Flächen besteht Streuobst-
bau und die Hänge im Ingolstall und Arnberg sowie
Erlbach sind mit Weinanlagen bepflanzt. Früher hatten
Gössenheim und Sachsenheim eigene Schulen. Heute
gehören Gössenheim und Karsbach zum Schulverband
Bachgrund mit Sitz in Gössenheim. Im Bereich der
Landwirtschaft ist eine große Wandlung eingetreten.
Von einst mehr als 135 landwirtschaftlichen Betrieben
ist nach der Flurbereinigung in Gössenheim und Sach-
senheim nur noch 1 Landwirt übrig geblieben. Auch die
Weinbergsflächen gingen von ursprünglich 86 ha auf
rd. 76 ha zurück.
In beiden Ortsteilen sind alle erforderlichen Einrich-
tungen der Daseinsvorsorge vorhanden. In der jüngs-
ten Vergangenheit wurde die Trinkwasserversorgung
grundlegend saniert. In Anbetracht der Ausweisung
und Erschließung attraktiver Baugebiete hat sich die
Gemeinde mehr und mehr zu einer Wohngemeinde
entwickelt. Ein reges Vereinsleben bestimmt in beiden
Ortsteilen den kulturellen Bereich. Die Gemeinde hat
heute 1.196 Einwohner.
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