

Bischbrunn
Die Spessartgemeinde Bisch-
brunn mit ihren beiden Ortsteilen
Bischbrunn und Oberndorf hat
heute gut 1.830 Einwohner und ist
Mitglied der Verwaltungsgemein-
schaft Marktheidenfeld.
Erstmals erwähnt wurde Bischbrunn im
Jahre 1355, der Name Oberndorf taucht in abgewan-
delter Form erstmals im Jahre 1423 auf. Die Besie-
delung dieses Raumes erfolgte im Zusammenhang
mit der herrschaftlichen Jagdausübung. Bereits 1260
beanspruchte Kurmainz die volle Landeshoheit über
das Waldgebiet des Spessarts. Um die Helfer, die bei
der herrschaftlichen Jagd notwendig waren, an das
Jagdgebiet zu binden, wurden sie durch Übergabe von
Land im Spessart angesiedelt.
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbstständigen
Gemeinden Bischbrunn und Oberndorf im Zuge der
Gebietsreform zusammengeschlossen. Die Bevölke-
rung ist zu mehr als 90 % katholisch und wird vom
Katholischen Pfarramt Esselbach betreut.
Auf Antrag der Gemeinde wurde durch Verordnung
der Regierung von Unterfranken zum 01.01.2009
das bisher gemeindefreie Gebiet „Bischbrunner
Forst“ mit 28,22 km
2
Fläche neues Hoheitsgebiet der
Gemeinde Bischbrunn. Das Gemeindegebiet umfasst
jetzt 36,18 km
2
mit dem 585 m hohen Geiersberg, der
höchsten Erhebung des Spessarts. Dieser ist weithin
sichtbar durch die Sendeanlagen Breitsol.
Während die beiden Gemeindeteile früher an die
Schule in Esselbach angeschlossen waren, wurde im
Jahre 1969 die Verbandsschule Bischbrunn (Grund-
und Hauptschule) gegründet, die von Schülern aus
acht Ortschaften besucht wird. Seit dem Schuljahr
2011/12 werden in den Räumen der ehemaligen Haupt-
schule in Oberndorf nur noch Grundschüler unterrich-
tet. Die Mittelschüler (früher Hauptschule) besuchen
jetzt die Einrichtung in Marktheidenfeld.
Der Abschluss der Flurbereinigung im Jahre 1985 war
ein wichtiger Schritt für eine Neuordnung des Gemein-
degebietes. Der Anteil der Erwerbstätigen im land- und
forstwirtschaftlichen Bereich ist nur noch gering.
Bischbrunn ist heute vorwiegend eine Wohngemeinde,
die alle kommunalen Pflichtaufgaben auf vorbildliche
Weise erfüllt hat. Ein reges Vereinsleben ist Grundlage
des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Der
Tourismus soll künftig mehr Bedeutung gewinnen.
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Die Gemeinden
Erlenbach
Erstmals wurde Erlenbach im Jahre
815 im Vertrag zu Retzbach zwischen
Bischof Wolfger zu Würzburg und
dem Abt Ratgarius zu Fulda urkund-
lich erwähnt. Der Name des Ortes
gibt ein auch heute noch bestehendes
Hauptmerkmal an: die Lage an einem
erlenbestandenen Bach. Die Gemarkung
liegt im Gebiet des unteren Muschelkalkes.
Das Ortsbild wird geprägt von den umliegenden Weinber-
gen. Durch die erste Weinbergsbereinigung Bayerns und
die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten erfuhr
die Gemeinde eine stetige Aufwärtsentwicklung.
Zum 01.01.1975 wurde die bis dahin selbstständige
Gemeinde Tiefenthal mit damals 490 Einwohnern nach
Erlenbach eingegliedert. Ehemals zur Abtei Fulda gehö-
rend, deckt sich die geschichtliche Entwicklung mit der
von Erlenbach. Heute zählen beide Ortsteile zusammen
2.409 Einwohner, davon sind etwa 90 % katholischen
Glaubens.
Die Gemeinde Erlenbach hat alle Aufgaben zur Daseins-
vorsorge für ihre Bevölkerung erfüllt. Einen hohen Stellen-
wert nimmt der Weinbau mit der Lage „Krähenschnabel“
ein. Ein alljährlich an Christi Himmelfahrt stattfindender
Weinwandertag sowie das alljährlich in der Ortsmitte statt-
findende Weinfest sind weit über die Ortsgrenzen hinaus
bekannt.
Esselbach
Die Gemeinde Esselbach liegt im
Westen des Landkreises Main-Spes-
sart, rd. 6 km von Marktheidenfeld
entfernt. Hauptverkehrsader ist
die Staatsstraße 2312, die zwischen
Würzburg und Aschaffenburg das
Gemarkungsgebiet von West nach Ost
durchquert. Die nächsten Anschlussstel-
len auf die Autobahn A 3 sind Marktheidenfeld-Altfeld
(6 km) und Rohrbrunn (14 km). Bahnstationen befinden
sich in Lohr und Wertheim. Nach Würzburg bestehen
Busverbindungen. Eine Urkunde über die Gründung der
Spessartgemeinde liegt nicht vor. Wenn auch der Ort erst
1182 urkundlich erwähnt wird, dürfte er bereits Jahrhun-
derte vorher bestanden haben. Durch das Esselbacher
Gemeindegebiet führte die Via Publica. Auf ihr wurde
im Jahre 1615 die Postlinie Brüssel – Köln – Frankfurt –
Nürnberg – Prag eingerichtet. Hierbei erhielt Esselbach
eine Poststation, die über Jahrhunderte hinweg bestand
und zeitweise zu den größten in Deutschland gehörte. In
Esselbach steht das älteste noch erhaltene Posthalterei-
gebäude Unterfrankens, in dem namhafte Persönlichkei-
ten Halt machten. Die Gemeinde Esselbach führt deshalb
das Posthorn in ihrem Gemeindewappen. Esselbach zählt
heute ca. 2.000 Einwohner und ist seit 1976 Mitglied der
Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. 1978 wurden
die bis dahin selbstständigen Gemeinden Kredenbach
und Steinmark eingemeindet. Zahlreiche Ortsvereine
gewährleisten ein reges kulturelles und gesellschaftliches
Leben. Esselbach zeichnet sich durch seine weitläufige
und viel genutzte Freizeitanlage „Die Weed“ mitten im
Ort besonders aus.