

Eußenheim
Die heutige Gemeinde Eußenheim
entstand im Zuge der Gemein-
degebietsreform in Bayern am
1. Mai 1978 durch den Zusammen-
schluss der bis dahin selbstständi-
gen Gemeinden Aschfeld, Bühler,
Eußenheim mit Weiler Schönarts,
Hundsbach, Münster und Obersfeld. Die
Gemeinde, die heute 3.211 Einwohner zählt, liegt in den
beschaulichen Tälern der Wern und des Aschbaches.
Muschelkalkhänge umgeben die schmucken Dörfer. Mit
ihren Heckenriegeln und Trockenrasenflächen bilden
die zum Teil steilen Hänge ganzjährig eine typisch
fränkische Kulisse.
Bis etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es an
allen Südhängen von Schönarts bis Obersfeld Wein-
berge. Wegen starken Schädlingsbefalles wurden diese
aufgegeben. Erst im Zuge der Flurbereinigung wurden
1971 in Eußenheim am „First“ und am „Redhard“ 22 ha
Weinberge neu angelegt.
Die Besiedlung des Gemeindegebietes reicht aufgrund
der vorhandenen Hügelgräber und Urnenfelder bis
in die Hallstattzeit etwa 450 v. Ch. zurück. Die ersten
urkundlichen Erwähnungen der Ortschaften stam-
men aus der Zeit um 700 n. Ch. Das Gemeindegebiet
umfasst 5.682 ha.
Nur noch wenige Landwirte bewirtschaften heutzu-
tage die landwirtschaftlichen Nutzflächen, überwie-
gend im Nebenerwerb. Die Flurbereinigung wurde in
allen Gemeindeteilen durchgeführt. Besonders hervor-
zuheben ist dabei die abgeschlossene Dorferneuerung
im Ortsteil Eußenheim und im Weiler Schönarts.
Eine Reihe von Gewerbe- und Handwerksbetrie-
ben erfüllen die Aufgaben der Nahversorgung der
Bevölkerung.
Eußenheim hat alle gemeindlichen Pflichtaufgaben
auf vorbildliche Weise erfüllt. Der Einzugsbereich der
Grund- und Mittelschule deckt sich mit dem Gemeinde-
gebiet. Seit einigen Jahren werden auch Mittelschüler
aus Thüngen und Stetten in Eußenheim beschult. Drei
Kindergärten stehen der Bevölkerung zur Verfügung.
Sechs Gasthäuser und zwei Winzerhöfe bewirten ihre
Gäste mit echten fränkischen Spezialitäten.
46 Ortsvereine sorgen für ein abwechslungsreiches
gesellschaftliches Leben. Wander- und Radwege
ermöglichen der einheimischen Bevölkerung und den
Gästen Gelegenheit zur Freizeitgestaltung. Kulturhis-
torisch zu erwähnen sind die Pfarrkirchen, Pfarrhöfe,
die Kirchenburg in Aschfeld mit der Darstellung der
dörflichen Geschichte, die 67 Bildstöcke im Gemar-
kungsbereich und die Kreuzwegstationen in Bühler
und Obersfeld.
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Die Gemeinden
Fellen
Die Gemeinde Fellen mit ihren
Ortsteilen Rengersbrunn, Wohnrod
und Neuhof liegt im Nordwesten
des Landkreises, eingebettet in die
Mittelgebirgszüge des Spessarts.
Fellen war im Mittelalter Königs-
besitz. In der Zeit von 1100 bis 1559
gehörte es zur Grafschaft Rieneck. Nach
dem Aussterben der Grafen von Rieneck kamen die
Ortschaften zum Bistum Mainz, 1806 zur Großherzo-
glichen Frankfurtischen Provinz Aschaffenburg und
letztlich 1814 zu Bayern. Weit bekannt ist der Ortsteil
Rengersbrunn als Marien-Wallfahrtsort – verirrte sich
dort der Sage nach doch einst sogar Kaiser Friedrich
Barbarossa. Fellen hat sich in allen Gemeindeteilen
seinen lebens- und liebenswerten Dorfcharakter erhal-
ten. In allen Ortsteilen wurde durch die Umgestaltung
zentraler Plätze im Ortskern das gesellschaftliche
Miteinander neu belebt. Eine aktive, intakte Dorf-
gemeinschaft verbunden mit einem breit gefächerten
Vereinsleben trägt ebenfalls zu einem harmonischen
Dorfleben bei.
Wer Ruhe und Erholung, aber auch aktive Betätigung
in „freier Natur“ sucht, kann in Fellen einen schönen
Urlaub verbringen. Mehrere Gastronomiebetriebe und
Privatquartiere freuen sich auf Gäste.
Im Zuge der Gebietsreform schloss sich Fellen mit
seinen heute gut 800 Einwohnern mit weiteren vier
Gemeinden zur Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn
zusammen.