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Land- und Forstwirtschaft
die Anzahl der milchviehhaltenden Betriebe als
auch die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe
hat in den letzten Jahren stark abgenommen. Die
Anzahl der Dörfer, in denen keinerlei landwirt-
schaftliche Nutztierhaltung mehr anzutreffen ist,
nimmt ständig zu. Die in der Landwirtschaft ver-
bleibenden Haupterwerbsbetriebe – der Anteil liegt
bei ca. 20 % – stocken ihre Viehbestände nicht in
dem Maße auf, wie Stallplätze beim Übergang in
den Nebenerwerb oder bei der Betriebsaufgabe
verloren gehen. Die Bodennutzung ist geprägt
von Ackerland mit einem Anteil von ca. 80 %. Im
Anbau dominieren die Getreidearten Weizen und
Gerste, welche für ihre besondere Qualität als
Braugerste bekannt ist. Als Blattfrüchte werden vor
allem Raps (14 %) und Zuckerrüben (3 %) ange-
baut. Eine untergeordnete Rolle im bayernweiten
Vergleich spielt dagegen der Maisanbau (Körner-
mais und Silomais) mit einem Anteil von 5 %. Im
Jahr 2011 wirtschafteten 52 Betriebe nach den
Kriterien des Ökolandbaus.
D
ie Schwerpunkte der Landwirtschaft im
Landkreis liegen östlich der Linie Has-
loch-Bischbrunn-Rothenfels-Lohr-Gemün-
den-Gräfendorf. Von den 1.102 im Landkreis
Main-Spessart ansässigen landwirtschaftlichen
Betrieben wurden im Jahr 2013 insgesamt
38.479 ha als landwirtschaftliche Nutzfläche (LF)
gemeldet. 473 Betriebe bewirtschaften dabei
weniger als 10 ha LF, 410 Betriebe zwischen 10 und
50 ha, 120 Betriebe zwischen 50 und 100 ha, 99
mehr als 100 ha und 12 Betriebe mehr als 300 ha.
Die Wachstumsschwelle liegt derzeit bei mehr als
100 ha, das bedeutet, die Betriebe wachsen in diese
Größenordnung hinein oder geben auf. In manchen
Spessartgemeinden wird ein nicht unerheblicher
Teil des Grünlandes von Hobbytierhaltern (i. d. R.
Pferde, Schafe) bewirtschaftet, deren Grünland-
bewirtschaftung in keiner Statistik geführt wird.
Von allen bayerischen Landkreisen wird in
Main-Spessart am wenigsten Vieh gehalten. Sowohl
Land- und Forstwirtschaft
Der Landkreis Main-Spessart ist geprägt vom waldreichen Spessart im Westen und dem stär-
ker landwirtschaftlich genutzten Bereich der mainfränkischen Platten. Im zentralen Spessart
dient die Landwirtschaft vorwiegend dem Erhalt der Kulturlandschaft mit der Offenhaltung
der Landschaft. Es dominiert die extensive Nutzung über Mutterkuh- und Schafhaltung.
Viele nach dem 2. Weltkrieg noch als Ackerland genutzte Grundstücke sind heute Wiesen und
Weiden. Die Offenhaltung der Landschaft bei gleichzeitiger ökonomischer Nutzung des Grün-
landaufwuchses kann mittelfristig nur gelingen, wenn auch in Zukunft ausreichend öffentliche
Gelder für diese Form der Landnutzung aufgebracht werden.