>> KLIMASCHUTZ
Wie kann der Landkreis Klimaneutralität erreichen?
Über die Bedeutung der Wärmeplanung und wodurch sich umweltschonendes Bauen auszeichnet
Mit Aktionen wie der Verleihung der grünen Hausnummer für besonders klimafreundliche Häuser will das Landratsamt die Bürger in Main-Spessart für den Klimaschutz begeistern.
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Wie kann der Landkreis Klimaneutralität erreichen?
Über die Bedeutung der Wärmeplanung und wodurch sich umweltschonendes Bauen auszeichnet
Mit Aktionen wie der Verleihung der grünen Hausnummer für besonders klimafreundliche Häuser will das Landratsamt die Bürger in Main-Spessart für den Klimaschutz begeistern.
Es ist eine der großen Gesellschaftsfragen, die Michael Kohlbrecher täglich umtreibt. Der Landratsamt-Mitarbeiter beschäftigt sich mit dem Klimaschutz und damit mit Projekten, die nicht nur die regionale, sondern auch die globale Zukunft mitbestimmen. Bayern will bereits 2040 klimaneutral sein. Die Fragen dahinter lauten, wie beispielsweise ein Energiemix der Zukunft in der Region aussehen kann und soll. Und wie dieser erreicht werden kann. Um diese Fragen zu klären, arbeitet Kohlbrecher derzeit an einem digitalen Energienutzungsplan für den Landkreis. Ein Fachbüro wird den Energienutzungsplan erstellen. Die Angebote dieser Büros einzuholen und den damit verbundenen umfangreichen Prozess zu begleiten, ist eines der zentralen Themen, das die Klima-Fachkraft im Kreisbauhof derzeit beschäftigt. „Momentan gibt es im Windkraftsektor einen großen Umschwung. Neue Gesetzgebungen werden dazu führen, dass mehr Flächen im Landkreis für Windenergie genutzt werden können“, sagt Kohlbrecher. Aktuell sind schon 1,2 Prozent der Regionsfläche für Windkraft ausgewiesen. Bis zum Zielwert von 1,8 Prozent bedarf es jedoch noch weiterer Flächen. „Es brennt zeitlich“, sagt Kohlbrecher zur Windkraftdebatte. „Wir wollen hier den Kommunen mit Informationsangeboten zur Seite stehen.“ Es gilt, die betroffenen Kommunen und Bürger möglichst weitgehend zu beteiligen und die Wertschöpfung im Landkreis zu halten. Strom ist das eine, doch das wahre Sorgenkind ist die Wärmewende: Stichwort „kommunale Wärmeplanung“. „Zum Jahreswechsel greift ein Gesetz, das Kommunen verpflichtet, spätestens bis Mitte 2028 eine Entscheidungsgrundlage dafür zu liefern, welche Optionen Bürger beim Heizungstausch haben.“ Vieles wurde dazu in den Medien vermengt, betont Kohlbrecher. Er selbst schafft in regelmäßigen Bürgervorträgen mit Fachreferenten, aber auch in Kommunen, Transparenz. Aus den Wärmeplänen der Kommunen soll ersichtlich werden, wo beispielsweise Wärmenetze entwickelt werden können oder wo Individuallösungen erforderlich bleiben. „Die Zukunft könnten beispielsweise Großwärmepumpen sein, die Wärme aus der Luft oder aber auch aus anderen Wärmequellen wie dem Main in Wärmenetze einspeisen“, beschreibt Kohlbrecher eine Möglichkeit. So viel die Kommunen leisten müssen, auch selbst bei Gebäuden und der Fahrzeugflotte klimaneutraler zu werden, so sehr kann jeder Einzelne einen Beitrag leisten. Das zeigt die „grüne Hausnummer“, laut Kohlbrecher ein Projekt, das sich für ihn „herzerwärmend“ anfühlt. Dabei zeichnet der Landkreis besonders umwelt- und klimaschonendes Bauen und Wohnen aus. Nächstes Jahr gebe es für Bürgerinnen und Bürger wieder die Möglichkeit, selbst eine „grüne Hausnummer“ zu erhalten. Unter main-spessart.de/GrueneHausnummer erhalten Interessierte mehr Informationen, wie jeder beim großen Ziel der Klimaneutralität in Main-Spessart schon heute helfen kann, wenn er möchte. Dabei hilft auch das kostenlose Energieberatungsangebot des Landkreises und der Verbraucherzentrale Bayern. Ratsuchende können sich einen Beratungstermin sichern unter der kostenlosen Hotline 0800/809 802 400.
Fotos: Silvia Gralla