Wohn(Traum) mitten im Ort
9 8 Wir möchten nun auf die zu Beginn angesproche- nen Bedenken zurückkommen und versuchen, Sie vom Gegenteil zu überzeugen. Den individuellen Zuschnitt können Sie beim Bau eines neuen Hauses natürlich leichter verwirk- lichen – aber auch im Bestand gibt es vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Wohnwünsche zu er- füllen. Maßgeschneidert kann ein bestehendes Haus nicht sein. Allerdings lässt sich vieles nach- träglich noch den eigenen Wünsche anpassen bzw. die Umstände, welche man vorfindet, stellen sich als äußert praktisch und ansprechend heraus. Auch bestehende Häuser lassen viel gestalte- rischen Spielraum offen. Modernes Wohnen in einem älteren Gebäude lässt sich oft sehr gut realisieren. Oftmals dürfen Sie sogar ändern was Sie wollen (bis hin zum Komplettabriss und Neuaufbau). Grenzen können Ihnen vom Bau- recht gezogen werden, z.B. was statische oder brandschutztechnische Punkte betrifft, oder durch eine Gestaltungssatzung der Kommune. Bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten die Vorgaben des Bayerischen Denkmalschutzge- setzes, danach stehen Veränderungen an einem Denkmal unter einem Erlaubnisvorbehalt. Aber auch diese Hürde bedeutet nicht zwingend das Aus für eigene Pläne. Durch eine im Vorfeld mit der Behörde abgestimmte Planung kann vieles erreicht werden. Bitte informieren Sie sich dazu beim Landratsamt Main-Spessart, Untere Denk- malschutzbehörde. Finden Sie nicht auch, dass ein modernisierter Altbau oder sogar ein Baudenkmal einen Charme besitzt, den neue Häuser erst nach sehr langer Zeit erlangen können? Bei guter Planung kann Bauen im Bestand oder eine Gebäudesanierung sogar preiswerter sein als ein Neubau. Bei einer Sanierung haben Sie selbst in der Hand, wie viel Sie zu welcher Zeit investieren wollen. Sollte das Gebäude im Sa- nierungsgebiet eines Ortes liegen, besteht die Möglichkeit, dass für Modernisierungs- und Sa- nierungsmaßnahmen Fördermittel genehmigt werden. Auch zu bedenken: Bauen Sie ein Haus und bringen Sie viel Eigenleistung ein, dauert es erfahrungsgemäß länger bis Sie Ihr Haus fertig- gestellt haben. Beim Kauf eines bestehenden Ge- bäudes ist ein Umzug in die eigenen vier Wände schneller möglich. Bei der Nutzung einer Baulücke im Bestand ent- fallen oftmals die Erschließungskosten, die im Neubaugebiet in der Regel zu zahlen sind. Es stimmt, dass die Häuser im Ortskern auf- grund der engeren Bebauung von früher oft keinen allzu großen Garten besitzen. Für eine Wohlfühlatmosphäre ist aber nicht primär die Größe entscheidend, sondern dass man sich den Garten nach den eigenen Wünschen gestaltet. Auch eine gewisse Abgeschiedenheit bzw. Dis- tanz zu den Nachbarn lässt sich meistens ganz leicht durch clevere Bepflanzung verbunden mit Sichtschutzzäunen bzw. Terrassentrennwänden erreichen. In bereits gewachsenen Gärten muss nichts mehr angelegt werden, was noch Jahre zum Aufwuchs braucht. Mein zukünftiges Eigenheim – im Ortskern! „Ein altes Haus ist doch gar nicht nach meinen Wünschen gebaut.“ „Bei einem bestehenden Gebäude darf man wahrscheinlich nichts ändern.“ „Die Häuser bzw. Grundstücke im Orts- kern haben meistens nur einen kleinen Garten.“ Tipp für Menschen mit großem Platzbe- dürfnis oder raumeinnehmenden Hobbys: Ehemalige landwirtschaftliche Anwesen mit ihren Nebengebäuden und Innenhöfen bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten (Tierhaltung, Lagerraum, sogar Arbeits- stätte etc.) und haben viel Platz für die Ver- wirklichung eines idyllischen Gartens oder der Ausübung von Hobbys. Die Band- breite an Nutzungsmöglichkeiten ist im Altort meist größer als im Neubaugebiet. „Das ist mir zu teuer!“
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2NjE2