Einkaufsführer

90 Nachhaltig leben Nachhaltig leben – das können Sie selbst noch tun! Nachhaltiger Konsum Durch den Kauf von umwelt- und sozialverträglich hergestellten Produkten kann jeder Einzelne politischen Einfluss nehmen. Bekanntes Beispiel für die globale Dimension von Kaufentscheidungen sind die Bemühungen zum Fairen Handel. Verbraucher können durch den Kauf von fair produzierten und gehandelten Produkten kleinerer Erzeuger aus den Entwicklungsländern gerechte Arbeitsbedingungen unterstützen. Nachhaltiger Konsum spielt auch bei der Ernährung eine wichtige Rolle. So hat sich der Fleischkonsum in Deutschland seit 1950 mehr als verdoppelt. Heute verzehrt der Bundesbürger durchschnittlich 1,0 kg Fleisch und Wurst pro Woche. Eine Studie der Vereinten Nationen zeigt, dass die globale Tierhaltung 18% der treibhauswirksamen Gase verursacht. Auch führt der übermäßige Fleischkonsum zu Volkskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren auf 300 bis 600g pro Woche zu begrenzen. Durch den hohen Fleischkonsum wird zudem viel wertvolles Ackerland für den Anbau von Futterpflanzen beispielsweise für Rinder verbraucht. Ein Hektar Land „produziert“ pro Jahr Rindfleisch für die Ernährung von nur einem Menschen oder aber genügend Kartoffeln für 22 Menschen. Die Soja- und Maisimporte, aus denen Futtermittel vorwiegend bestehen, kommen zu großen Teilen aus Entwicklungs- und Schwellenländern und werden dort eigentlich zur Versorgung der lokalen Bevölkerung benötigt. Doch leider ist der Exportfutteranbau meist gewinnbringender als der Anbau von Nahrungsmitteln für die eigene Bevölkerung. Um Anbauflächen für zum Beispiel Soja oder Mais zu schaffen, werden unter anderem im Amazonas-Gebiet immer größere Flächen gerodet.

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