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44 Textilien Baumwollanbau Weltweit werden jährlich 25 Millionen Tonnen Baumwolle auf rund 2,5 % der gesamten Ackerflächen angebaut. 25% aller weltweit verwendeten Insektizide und 10% der Pestizide gehen auf das Konto der Baumwolle. Die Arbeitsbedingungen sind dabei oft verheerend, da die Arbeiterinnen und Arbeiter aus Kostengründen keine Schutzkleidung erhalten und somit den Giften direkt ausgesetzt sind. Das anspruchsvolle Malvengewächs benötigt auch sehr viel Wasser: Allein das Rohmaterial für eine einzige Jeans verbraucht beim Anbau ca. 8.000 Liter Wasser. Der Anbau ist aber nur ein Teil des Problems. Bei der Verarbeitung der Baumwolle werden umweltschädliche oder synthetische Farbstoffe verwendet, die nicht nur bei den Spinnerinnen und Näherinnen gesundheitliche Probleme verursachen können. Ungenügende Abwasserreinigung sowie katastrophale Arbeitsbedingungen, eine geringe Entlohnung und Kinderarbeit bei der Textilherstellung sind weitere negative Erscheinungen. Einige Textilvermarkter setzen daher auf fair produzierter und biologisch angebauter Baumwolle, teilweise auch auf andere Fasern wie z.B. Hanf. Synthetikfasern Viele Kleidungsstücke, vor allem Outdoor-Kleidung, sollen heutzutage eine ganze Reihe von Eigenschaften erfüllen, beispielsweise sollen sie wind- und wasserdicht sowie atmungsaktiv sein. Deshalb bestehen diese Textilien aus Synthetikfasern deren Ausgangsstoff Erdölprodukte sind. Es gibt mittlerweile aber auch in der Textilindustrie eine Reihe von Produzenten, die bei der Herstellung von Kunstfasern auf Recyclingmaterialien zurückgreifen. Berücksichtigen die Hersteller dann noch Fairtrade-Standards, können nicht nur Rohstoffe und Energie eingespart werden, sondern auch die Arbeiter, die an der Produktionskette beteiligt sind, menschenwürdig behandelt und gerecht bezahlt werden.

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