Biosphärenregionen ermöglichen, fördern und fordern das nachhaltige Wirtschaften der Menschen in der Region. Eine neu geschaffene Biosphärenregionsverwaltung, die durchaus mehr als 20 Personen zählen kann, beschäftigt sich intensiv mit der nachhaltigen Entwicklung. Die in der Region bereits heute zahlreichen Aktivitäten und Initiativen könnten durch die neuen Stellen noch stärker gefördert und ausgebaut werden. Ebenso sind neue Projekte auch in Kooperation mit lokalen Akteurinnen und Akteuren leichter zu realisieren. Die Gebietskörperschaften müssen hierfür keine zusätzlichen Kosten tragen und Personal einstellen. In Form einer Dachmarke als besonderes überregionales Aushängeschild für die gesamte Region bietet eine Biosphärenregion zahlreiche Möglichkeiten: Neben dem Naturschutzgedanken können sich zukünftig beispielsweise neue gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle, touristische oder soziale Synergieeffekte entfalten und so ganzheitlich zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen. Nachfolgend werden mögliche Beispiele aufgezeigt: Förderung und Ausbau von Regionalvermarktungsinitiativen, wie zum Beispiel Schlaraffenburger, Grünland Spessart oder die Wild- und Weinvermarktung: Die Erzeuger und Vermarkter könnten beim Aufbau von Wertschöpfungsketten unterstützt werden. Daneben können Impulse für das heimische Handwerk gegeben sowie die Stadt-Land-Partnerschaften gestärkt werden. Etablierung einer Spessart-Dachmarke für regionale Produkte und touristische Dienstleistungen. Ausbau von Bildungsaktivitäten und stärkere Vernetzung der Akteurinnen und Akteure aus Bildung und Forschung: Dazu zählen beispielsweise das Archäologische Spessartprojekt, Naturpark- beziehungsweise Biosphären-Schulen und Kitas oder der Bau eines Biosphären-Besucher- zentrums. Umsetzung von Modellprojekten für klimaangepasste Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen durch intensivere Beratung zu Landnutzungen oder durch Schaffung von Referenzflächen in den Kernzonen. Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote sowie der Lade- und Serviceinfrastruktur. Sicherung und Ausbau der Erholungs-Infrastruktur durch zum Beispiel Wander- und Radwege, Mountainbike-Trails, Lehrpfade oder Schutzhütten bei gleichzeitiger Verbesserung der Besucherlenkung. Eine Biosphärenregion hätte somit im Vergleich zum Naturpark ein stärkeres Alleinstellungsmerkmal und einen höheren Wiedererkennungswert mit mehr Personal und finanzieller Ausstattung als bisher. Welche Möglichkeiten bietet eine Biosphärenregion für unseren Spessart?
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2NjE2