B+R-Analyse Radverkehrskonzept Landkreis Main-Spessart Seite 17 von 19 Radverkehrskonzept Landkreis Main-Spessart Oktober 2023 6 Zusammenfassung und Empfehlungen Von den insgesamt 19 Haltestellen und Bahnhöfen im Landkreis Main-Spessart entsprechen die bestehenden Abstellanlagen – mit Ausnahme von Gemünden, Retzbach-Zellingen, Karlstadt, Wiesthal und Rieneck – nicht den modernen Standards für Fahrradabstellanlagen. An sechs Haltestellen sind keine Abstellanlagen vorhanden. Zudem existieren an keiner der Haltestellen Abstellanlagen für höherwertige Fahrräder. Mit Blick auf die zunehmende Nutzung von Pedelecs besteht hier enormer Handlungsbedarf zur Errichtung höherwertiger Abstellanlagen wie bspw. Fahrradboxen. Nur die fünf o.g. Bahnhöfe schnitten bei der durchgeführten Bewertung mit „gut“ ab, während ebenso fünf Stationen lediglich mit „ausreichend“ und sogar neun Stationen mit „mangelhaft“ bewertet wurden. Mit dem Bahnhof Lohr wurde sogar ein Bahnhof mit sehr hoher Bedeutung für den Landkreis MainSpessart mit „mangelhaft“ bewertet. Für die Stationen, die mit „gut“ bewertet wurden, besteht kein dringender Handlungsbedarf. An Stationen, die mit „ausreichend“ und „mangelhaft“ bewertet wurden, besteht dringender Verbesserungsbedarf. Insbesondere in Hinblick auf die angestrebte Steigerung des Radverkehrsanteils in Bayern von 20 % bis 20257. Die Anzahl von Abstellplätzen der mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ bewerteten Abstellanlagen ist in der Regel nicht ausreichend und die Abstellanlagen weisen keinen modernen und sicheren Standard auf. Weitere Mängel beziehen sich auf den fehlenden Witterungsschutz. Vor allem in Lohr besteht dringender Handlungsbedarf hinsichtlich der Modernisierung und Kapazitätserhöhung. Als Vorbilder können dabei die Haltestellen dienen, die mit „gut“ bewertet worden sind wie bspw. Gemünden und Retzbach-Zellingen. Das dort vorhandene Angebot erfüllt nahezu alle Anforderungen an sichere, komfortable und zielnahe Abstellanlagen. Handlungsbedarf an diesen Bahnhöfen besteht nur mit Sicht auf das Abstellen höherwertiger Fahrräder und damit beispielsweise die Einrichtung von Fahrradboxen. Zudem sollte die Einrichtung überdachter Abstellanlagen nach modernem und sicherem Standard an den mit „ausreichend“ bewerteten Standorten geprüft werden. Außerdem wird die Ersteinrichtung von Abstellanlagen nach modernem Standard für die Haltestellen Gräfendorf, Hasloch, Kleingemünden, Michelaubrück, Weickersgrüben und Wolfsmünster, an denen noch keine Abstellanlagen bestehen, dringend empfohlen. Keiner der Bahnhöfe und Haltestellen im Landkreis ist barrierefrei gestaltet. Lediglich ein Bahnsteig ist an einigen Haltestellen und Bahnhöfen barrierefrei erreichbar. Auch existieren im gesamten Landkreis keine Treppenhilfen für Fahrräder. Im Verbund mit dem öffentlichen Personenverkehr kann das Fahrrad längere Autofahrten ersetzen. Damit kann der Ausbau von Fahrradabstellanlagen als Chance gesehen werden, zur Senkung der CO2Emissionen beizutragen. Ein zügiger Ausbau der B+R-Anlagen wird somit empfohlen. 7 https://www.bayern.de/herrmann-stellt-radverkehrsprogramm-bayern-2025-vor/
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