Abschlussbericht Radverkehrskonzept Main-Spessart

Abschlussbericht Seite 24 von 48 Radverkehrskonzept Landkreis Main-Spessart Oktober 2023 Empfehlung: Piktogrammketten sollten am rechten Fahrbahnrad mit ca. 20 Metern Piktogrammabstand sowie ausreichendem Abstand zum Bord bzw. zu den Parkständen des Kfz-Verkehrs markiert werden. Weitere Hinweise finden sich auf der Musterlösung zu Piktogrammketten in Anlage 13. Alle Streckenabschnitte mit einer Empfehlung zum Aufbringen von Piktogrammketten befinden sich in Anlage 10. Womöglich, sollten Piktogrammkettenmit einer Änderung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 kombiniert werden. Durch einen geringeren Geschwindigkeitsunterschied zwischen Kfz-Verkehr und Radverkehr wird das Radfahren auf der Fahrbahn objektiv und subjektiv sicherer und attraktiver. Dies verstärkt die positiven Effekte von Piktogrammketten. Zudem wird empfohlen, dass sich der Landkreis Main-Spessart der kommunalen Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ anschließen soll. Diese fordert den Bund auf, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kommunen nach eigenem Ermessen Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts anordnen können21. Organisiert wird die Initiative von der Agora Verkehrswende mit Beteiligung des Deutschen Städtetages. Bis Juni 2023 haben sich 776 Städte, Gemeinden und Landkreise aus ganz Deutschland angeschlossen. 6.6.2 Brücken Der durch den Landkreis verlaufende Main stellt eine natürliche Barriere zwischen vielen Stadt- und Ortsteilen dar. Die zur Querung des Mains vorhandenen Brücken besitzen in der Regel keine Radverkehrsanlagen, sodass der Radverkehr gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn geführt wird. Aufgrund der hohen Kfz-Verkehrsbelastung und des teilweise sehr hohen Schwerverkehrsanteils auf den Brücken ist die Führung auf der Fahrbahn für den Radverkehr nicht geeignet. Die nachträgliche Einrichtung von baulichen Radwegen, Radfahrstreifen oder Schutzstreifen ist aufgrund der Breite der Brücken und der Statik meist nicht möglich, sodass für eine getrennte Führung der Verkehrsarten nur ein Brückenneubau infrage kommt. Empfehlung: Diese Problematik wird im Rahmen der Maßnahmenentwicklung aufgegriffen. Langfristig wird angestrebt eine Brücke für den Rad- und Fußverkehr zu errichten oder falls ein Neubau der Brücken erforderlich ist, bauliche Radwege anzulegen. Aufgrund der langen Umsetzungsdauer sowie der hohen Kosten sollte kurzfristig die Reduktion der zulässigen Geschwindigkeit geprüft werden, um so das Fahren imMischverkehr für Radfahrende angenehmer zu gestalten. Zusätzlich sollten Piktogrammketten auf der Fahrbahn markiert werden (siehe Kapitel 6.6.1). Die betreffenden Brücken in Kreuzwertheim (S097), Lohr a.Main (S101), Marktheidenfeld (S115), Triefenstein (S159) und Karlstadt (S064) sind auf den Maßnahmendatenblättern (siehe Anlage 9) dargestellt. 21 Lebenswerte Städte und Gemeinden 2023, http://www.lebenswerte-staedte.de/de/die-initiative.html [zuletzt abgerufen am 22.05.2023].

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2NjE2