Patenschaft

Doch auch dieses Seegebiet war zu groß für eine erfolgreiche Suche. „Für mehr Effektivität bräuchten wir Unterstützung aus der Luft“, sagt Wolfgang Schmid, „die wir leider nicht haben.“ Vulkanausbruch im Golf von Aden zwischen Afrika und Asien Das Manöver ging weiter im Golf von Aden, dem trichterförmigen Meeresgolf zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel. „Gerade nachdem wir die Meerenge passiert hatten, brach auf einer kleinen Insel vor der jemenitischen Küste, auf der neben den Bewohnern auch einheimische Soldaten stationiert waren, ein Vulkan aus“, erzählt der Kapitän. Bei der sofort eingeleiteten Rettungsaktion konnte zahlreichen Überlebenden geholfen werden, „aber für zwei Soldaten kam jede Hilfe zu spät.“ Sie konnten nur noch tot aus dem Roten Meer geborgen werden. „An ein Wunder grenzt aber die Rettung eines Überlebenden 17 Stunden nach dem Vulkanausbruch, ohne Hilfsmittel frei schwimmend im von Haien fast durchseuchten Gewässer“, so Wolfgang Schmid. Suez-Kanal Mit diesen Erlebnissen ging es für die „Spessart“ Anfang Oktober im NATO-Verband durch den Suez-Kanal zurück ins Mittelmeer nach Kreta. Damit neigte sich das Manöver zwar seinem Ende entgegen, es standen aber noch Aufklärungsfahrten im östlichen Mittelmeer im Libanon- Syrien-Gebiet auf dem Programm, bevor unser Patenschiff über Zypern, Aksaz (türkischer NATO-Stützpunkt bei Marmaris), Athen und Piräus nach insgesamt viermonatiger Fahrt am 23. November seinen Heimathafen Kiel erreichte. In dieser Zeit hat die „Spessart“ die Schiffe des NATO-Verbandes mit über 20 000 Tonnen Dieselöl versorgt (die Abrechnung erfolgt über die jeweiligen Konsulate), und mit ca. 30 000 Seemeilen über 55 000 km zurück gelegt. Hier trat die Besatzung ihren (laut Kapitän Wolfgang Schmid, und wir wollen es ihm gern glauben) wohlverdienten dreimonatigen Heimaturlaub an. Heimathafen Kiel Im Kieler Marinestützpunkt wurden seitdem kleinere Wartungsarbeiten an der „Spessart“ vorgenommen, und Vorbereitungen für die Verlegung in die Hamburger Werft getroffen. Nach dieser „Pflegezeit“ bei mit 21 Mann nur 50 %-iger Besatzungsstärke wurden die 11 000 Tonnen fassenden Tanks des Versorgers mit Dieselkraftstoff und Hubschraubertreibstoff aufgefüllt. Dass die „Spessart“ ausschließlich wegen unseres Besuches in Kiel geblieben ist, halten wir für ein nettes Gerücht… Am 8. September geht es weiter für unser Patenschiff, auf „Kleine Fahrt“ bis kurz vor Weihnachten durch den NOK, diesmal unter spanischer Führung zu diversen Häfen und Manövern ins Mittelmeer. Im nächsten Jahr steht dann die nächste große Fahrt an. Sie führt die „Spessart“ über Spanien und Kreta durch den Suez-Kanal nach Pakistan, Indien, Singapur, Indonesien und Australien. Wir sind schon jetzt gespannt, was Kapitän Wolfgang Schmid und seine Besatzung dabei erleben, und uns bei ihrem nächsten Besuch in unserem Landkreis im Herbst 2009 erzählen können. Wir wünschen ihnen auf jeden Fall eine gute Fahrt, und vor allem eine gesunde Heimkehr. ***Info: Die „Spessart“ genießt einen Sonderstatus innerhalb der Marine. Als Versorgungsschiff sind die Mitglieder der 42köpfigen Besatzung Zivilisten, würden aber im Verteidigungsfall automatisch Soldaten werden. Geführt wird das Schiff von ausgebildeten Handelsschiff- Offizieren, die im allgemeinen eine Reserve-Offiziers-Ausbildung absolviert haben. Voraussetzung hierfür ist z. B. ein (Fach-) Hochschulstudium, Fachrichtung Nautik, mit - wie beim Kapitän der „Spessart“, Wolfgang Schmid – dem Kapitäns-Patent.***

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