Patenschaft

immer so schön: „Das Leben bei der Marine ist eines der härtesten. Doch unter Entbehrungen meistern wir es in gewohnter Weise!“ Nach Hinweisen von Kapitänen von Schiffen, bei denen Kaperversuche fehlgeschlagen waren, begab sich der Verband vor der somalischen Küste auf die Suche nach einem „Mutterschiff“ der Piraten. Doch das Seegebiet war zu groß. „Für mehr Effektivität bräuchten wir Unterstützung aus der Luft“, sagt Wolfgang Schmid, „die wir leider nicht haben.“ Vulkanausbruch im Golf von Aden Das Manöver ging weiter im Golf von Aden, dem trichterförmigen Meeresgolf zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel. „Gerade nachdem wir die Meerenge passiert hatten, brach auf einer kleinen Insel vor der jemenitischen Küste, auf der neben den Bewohnern auch einheimische Soldaten stationiert waren, ein Vulkan aus“, erzählt der Kapitän. Bei der sofort eingeleiteten Rettungsaktion konnte zahlreichen Überlebenden geholfen werden, „aber für zwei Soldaten kam jede Hilfe zu spät.“ Sie konnten nur noch tot aus dem Roten Meer geborgen werden. „An ein Wunder grenzt aber die Rettung eines Überlebenden 17 Stunden nach dem Vulkanausbruch, ohne Hilfsmittel frei schwimmend im von Haien fast durchseuchten Gewässer“, so Schmid. Mit diesen Erlebnissen ging es für die „Spessart“ durch den Suez-Kanal zurück ins Mittelmeer nach Kreta. Damit neigte sich das Manöver zwar seinem Ende entgegen, es standen aber noch Aufklärungsfahrten im östlichen Mittelmeer auf dem Programm, bevor das Patenschiff über Zypern, Athen und Piräus nach insgesamt viermonatiger Fahrt wieder seinen Heimathafen Kiel erreichte. In dieser Zeit hat die „Spessart“ die Schiffe des Nato-Verbandes mit über 20 000 Tonnen Dieselöl versorgt (die Abrechnung erfolgt über die jeweiligen Konsulate), und mit etwa 30 000 Seemeilen über 55 000 Kilometer zurückgelegt. Während die Besatzung ihren dreimonatigen Heimaturlaub antrat, wurden im Kieler Marinestützpunkt kleinere Wartungsarbeiten vorgenommen, und Vorbereitungen für die Verlegung in die Hamburger Werft getroffen. Nach dieser „Pflegezeit“ bei mit 21 Mann nur 50-prozentiger Besatzungsstärke wurden die 11 000 Tonnen fassenden Tanks mit Dieselkraftstoff und Hubschraubertreibstoff aufgefüllt. Große Fahrt nach Indien Am 8. September geht es für die „Spessart“ wieder auf See, diesmal auf „Kleine Fahrt“ bis kurz vor Weihnachten zu diversen Häfen und Manövern ins Mittelmeer. Im nächsten Jahr steht dann die nächste große Fahrt an. Sie führt die „Spessart“ über Spanien und Kreta durch den Suez-Kanal nach Pakistan, Indien, Singapur, Indonesien und Australien. Die Delegation des Landkreises ist gespannt, was Kapitän Wolfgang Schmid und seine Besatzung zu erzählen haben, wenn sie zum nächsten Besuch im Herbst 2009 in den Landkreis kommen. Stichwort Marinetanker „Spessart“

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